Migrantinnen* & Gesundheit
Frauen* und besonders Migrantinnen* arbeiten oft in Berufen, die sehr anstrengend und schlecht bezahlt sind, zum Beispiel in der Pflege, im Handel/Verkauf, im Dienstleistungsbereich oder in der Reinigung.
Migrant*innen werden am Arbeitsmarkt in Österreich diskriminiert. Es ist für Migrant*innen viel schwieriger, einen guten Job zu finden.
Für den Aufenthalt (Visum) und die österreichische Staatsbürgerschaft brauchen Migrant*innen Arbeit und genug Einkommen.
Das macht Stress und Druck, Arbeit zu finden und diese nicht zu verlieren. Deshalb sind Migrant*innen oft gezwungen, unter schlechten Bedingungen und für wenig Geld zu arbeiten.
Außerdem müssen sie für den Aufenthalt (Visum), die österreichische Staatsbürgerschaft oder auch den Bezug von Mindestsicherung oft auch Deutschprüfungen machen. Auch das macht Stress.
Neben der Lohnarbeit (= bezahlte Arbeit) machen Frauen* immer noch sehr oft den Haushalt und erziehen und betreuen die Kinder (= unbezahlte Arbeit). Auch Hausarbeit und Kindererziehung können anstrengend sein.
Zudem ist es für Migrant*innen schwieriger, Informationen zu bekommen, und sie sind oft auch weniger vernetzt.
Unsicherer Aufenthalt, anstrengende Arbeit, nicht viel Geld, Diskriminierung, oft auch noch Hausarbeit und Kindererziehung – das alles macht Stress.
Stress ist schlecht für die Gesundheit. Zu viel Stress kann zu körperlichen und psychischen Problemen und Krankheiten führen.
Für Migrant*innen ist es schwieriger, sich im österreichischen Gesundheitssystem zurechtzufinden:
- Es ist schwieriger für sie, Informationen zu bekommen – auch weil es diese Informationen oft nur in (schwierigem) Deutsch gibt.
- Auch Ärzt*innen sprechen meist nicht die Muttersprachen der Migrant*innen und es gibt zu wenig Dolmetscher*innen im Spital.
- Viele Migrant*innen haben nicht genug Zeit, um zum*zur Ärzt*in zu gehen oder eine Therapie zu machen.
- Viele Migrant*innen haben zu wenig Geld für Therapien und Selbstbehalte.
Das Frauengesundheitszentrum F.E.M. Süd bietet Information und Beratung zum Thema Gesundheit von Frauen*.
Hier gibt es Beratung in mehreren Sprachen: Deutsch, Englisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Türkisch, Farsi/Dari, Arabisch und Somali.
Bei F.E.M. Süd gibt es Information und Beratung zu verschieden Themen der Frauengesundheit wie Schwangerschaft, Sexualität, Verhütung, Geburt, psychosomatische Beschwerden und Krankheiten, Ängste, Depressionen, Mädchengesundheit, gesundes Altern und vieles mehr.
Es gibt auch kostengünstige Gesprächsgruppen und Bewegungsgruppen.
Außerdem bietet FEM Süd FRAUENASSISTENZ Frauen mit psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen, chronischer Krankheit oder Behinderung mehrsprachige Beratung, Unterstützung und Begleitung beim Zugang zum Arbeitsmarkt oder bei Problemen am Arbeitsplatz.
Auf praxisplan.at kann ich eine*n Ärzt*in in Wien suchen, die meine Muttersprache spricht (Wie suche ich ein/e Ärzt*in auf praxisplan.at?).